15. Tag - Nyköpping - Mariefred

Nyköpping – Mariefred Nyköpping – Mariefred

Vor dieser Tour stand die große Frage, wie nähern wir uns Stockholm und welchen Weg nehmen wir. Mariefred als Zielort war schnell gewählt, weil man da nicht durch die Vororte von Stockholm mußte. Außerdem gefiel uns die Idee zunehmend besser, Mariefred als Ausgangspunkt für die Erkundung von Stockholm zu nutzen.

Weil wir wie immer unentschlossen waren, fragten wir den Herrn an der Rezeption, welchen Weg er empfehlen würde und glücklicherweise kannte er die Strecke. Er meinte die Straße “223” sei nicht so schlimm befahren, nicht allzu hügelig (wichtig für Antje) und auch landschaftlich sehr reizvoll. Um es vorwegzunehmen, er hatte recht.

Es fing ganz gut an, bis plötzlich kurz hinter Nyköpping ein Flugzeug wahnsinnig laut zu hören war. Antje mußte natürlich, neugierig wie sie ist, gleich mal schauen. Ich bekam einen riesigen Schreck, weil ein riesiges Flugzeug gaaanz langsam und seeehr niedrig über uns hinweg flog. Dabei bin ich leider von der Straße abgekommen und hatte plötzlich nur noch eine Sorge, wie ich mein Fahrrad wieder unter Kontrolle bekomme. Neben der Straße war ein sehr tiefer Graben und ich hatte keine Lust dort zu landen. Mit sehr sehr viel Glück habe ich es geschafft (den Klickpedalen sei Dank, weil ich so nicht von den Pedalen rutschen konnte).

Irgendwann kamen wir noch an einem Runenstein vorbei, der natürlich sofort fotografiert und in Augenschein genommen wurde. Er stand glücklicherweise direkt an der Straße. Als wir dann langsam wieder Fahrt aufnahmen, sahen wir noch weitere. Es wimmelte gerade nur so von ihnen, war wie beim Pilze suchen. Kaum hatte man einen entdeckt, sah man den nächsten — Stein ;-). Wir haben noch mindestens zwei weitere Steine gesehen, die sehr gut erhalten waren. Diese Steine hatten aber kein Dach, die standen einfach so rum. Ich möchte mal wissen, was die alten Wikinger so gut an diesem Ort fanden, das sie dort so viele Steine aufgestellt haben.

Die Strecke selber bot auch noch mal alles, was man sich so wünschen kann Waldabschnitte, weite Felder und freundliche schwedische Häuser mit Obstbäumen davor und nicht zu vergessen, die Briefkästen die in kleinen Rudeln am Straßenrand standen, damit es die Postboten nicht so schwer haben.

Über kurz oder lang kamen wir dann auch in Mariefred an. Das erste was uns entgegenkam, war eine alte Dampflok und wie wir später feststellten, gab es davon noch mehr und allesamt besonders niedlich und schnucklig. Diese Loks und auch die Waggons werden dort gepflegt und am Leben erhalten (richtig schöne Stücke). Die Karten für die Züge kann man in einem wunderschönen alten Bahnhofsgebäude kaufen. Leider hatten wir keinen Film mehr und zu dieser Zeit fuhren sie nur am Sonntag, deshalb gibt es nur die zwei Bilder. Während der Saison, ist die Bahn die gesamte Woche in Betrieb.

Mariefred besitzt noch eine andere Sehenswürdigkeit - das Schloß Gripsholm. Es ist in Deutschland vor allem durch Tucholsky’s Erzählung “Schloß Gripsholm” bekannt.

Der Zeltplatz ist sehr schön und wir haben einen Raum als Unterkunft genommen, von dem wir einen wunderschönen Blick auf das Schloß und die Stadt haben. Wir haben sogar eine Terrasse, auf der wir bis spät in den Abend saßen und das Panorama genossen.