11. Tag Ödeshög-Vadstena-Motala

Ödeshög – Vadstena – Motala Ödeshög – Vadstena – Motala

Wir hatten für heute eine kurze Tour mit viel Sight-Seeing geplant. Es fing sehr gut an mit viel Rückenwind und einer sehr interessanten Klosterruine. Danach ging es weiter zum Runenstein von Rök, einen sehr großen Stein mit einem Gedicht, das eine alte Geschichte erzählt. Er entstand im 9. Jahrhundert. König Varin ließ ihn errichten, um seinen toten Sohn Vämod zu ehren. Es ist die längste Runeninschrift der Welt und umfaßt etwa 800 Zeichen.

Von hier aus fuhren wir direkt nach Vadstena, wo wir Station machen wollten, um uns die Stadt anzusehen. Leider war der Campingplatz sehr enttäuschend – viel zu viele Wohnwagen und Insekten und als Krönung, die Rezeption machte erst um 17.00 Uhr wieder auf. Also machten wir uns kurz entschlossen nach Motala auf den Weg und da gab es dann den richtigen Hammer. Der Zeltplatz liegt direkt neben dem örtlichen Fußballplatz, glauben sie keinen anderen Angaben. Die für uns zuständige Dame, war auch die erste Person in Schweden die weder englisch noch deutsch konnte. Außerdem hatten wir Glück sie überhaupt anzutreffen, eine halbe Stunde später hätten wir uns etwas anderes suchen müssen.

Aufgrund der Lage des Platzes hatte Tom beschlossen eine Hütte zu nehmen => guuute Entscheidung. Tom machte sich über die sanitären Anlagen keine Sorgen. Es war ja klar, das er die Herrenduschen von den Umkleidekabinen für sich haben würde. Für meinen Teil sah es eher schlecht aus, klein kleiner am kleinsten. Das was für die Frauen vorgesehen war, war ein Witz.

Da wir noch Zeit hatten, machten wir einen Ausflug zu den Schleusentreppen vom Göta-Kanal. Diese Schleusen sehen schon sehr beeindruckend aus. Die Passagier-Schiffe, die auf dem Göta-Kanal fahren, sind so gebaut, daß sie gerade so in eine dieser Kammern hineinpassen. Danach wollten wir noch ins Göta-Kanal-Museum, das leider schon zu hatte. Wir besorgten uns was zu essen und fuhren zurück zum Zeltplatz.

Hier erwartete Tom eine kleine Überraschung. Wie sicherlich mittlerweile jeder weis, spielen heute auch Frauen Fußball. Richtig - es lief gerade ein Mädchen-Turnier und so wurde aus der Herren-Dusche eine “Dama-Dusch”, wie es in Schweden heißt. Pech gehabt! Auf dem Zeltplatz gab es auch sanitäre Einrichtungen für Behinderte, die wir dann nutzten. Normalerweise bin ich die letzte die sowas tun würde, aber hier ließen sie einen wirklich keine andere Wahl.

An dem Abend passierte noch was sehr merkwürdiges. Gegen 20.00 Uhr kamen irre viele Autos und plazierten sich auf dem hinteren Parkplatz. Erst dachten wir, es sind Angehörige, die ihren Kindern beim Fußballspiel zusehen wollten. Am Rand des Feldes standen allerdings bei weitem nicht so viele Zuschauer, als das sie diese Anzahl von Autos gerechtfertigt hätten. Tom war neugierig und schaute mal nach. Auf dem oberen Parkplatz standen etwa 100 Autos und 5 Freßbuden. Außerdem war eine monotone Stimme zu hören, die immer das selbe zu sagen schien. Die Insassen der Autos bewegten sich zwischen ihren Autos, den Freßbuden und den Toiletten hin und her. “Die spinnen die Schweden!” Gegen 22.00 Uhr zogen die Wagen wohlgeordnet in einer Kolonne ab und produzierten jede Menge Staub und deshalb war es ganz gut, daß wir die Hütte hatten. Später haben wir dann herausgefunden, daß es auf diesem Zeltplatz mittwochs immer eine besondere Attraktion gibt => “Bingo im Freien”. “DIE SPINNEN DIE SCHWEDEN!!!”

Merke 1: Meide den Zeltplatz in Motala!!

Merke 2: Besonders am Mittwoch!!!