6.Tag : Derching – Augsburg 22km

Wir haben uns heute als erstes umquartiert. Obwohl wir schon 9.15Uhr da waren, konnten wir das Zimmer gleich beziehen. Danach machten wir uns sofort auf nach Lechhausen, einem Stadtteil von Augsburg. Nach kurzem Suchen fanden wir eine Straßenbahnhaltestelle. Wir schlossen unsere Fahrräder an und mussten feststellen, dass es in Augsburg noch schwieriger als in Berlin ist, einen korrekten Fahrschein zu lösen.

Im Stadtzentrum ging es erst einmal zur TI, um nach einem Stadtrundgang zu fragen. Wir bekamen Karte und Info-Heft in die Hand gedrückt und machten uns auf den Weg. Wir entschlossen uns für den grünen Stadtrundgang. Die Rundgänge sind in Augsburg glücklicherweise auch übersichtlich ausgeschildert, so dass wir nicht ständig am Plan hängen mussten.

Wir liefen zuerst zur Stadtmetzgerei, dann über einen wunderschönen Hinterhof Richtung Fuggerei. Die Fuggerei ist die älteste Sozialsiedlung der Welt. Die Bewohner bezahlen auch heute noch nicht mehr als 1,72DM pro Jahr Miete. Einen Antrag auf eine Wohnung darf man ab 55 Jahre stellen und es gibt eine Warteliste. Ein älteres Ehepaar lud in alten Trachten zum Foto-Shooting und bat um eine kleine Spende. Eine Wohnung konnte man sich ansehen. Sie war im ursprünglichen Aussehen von damals belassen worden.

Von dort aus ging es dann weiter immer die Runde entlang. Die Lechkanäle sind klein und sehr stürmisch. Es wundert einen, dass diese Wasserkraft nicht genutzt wird. Genauer angesehen haben wir uns dann die Evangelische Ulrichskirche, in der gerade jemand auf der Orgel übte. Danach ging es weiter Richtung Schaetzler-Palais und Römisches Museum. Da es aber mittlerweile schon weit nach 13.00Uhr war, suchten wir uns etwas zu essen: Pizza Hut. Dann ging es wieder zurück zum Römischen Museum. Es ist in einer alten Kirche eingerichtet worden. Es war ein wenig ärgerlich, dass man uns keine Familienkarte verkaufen wollt, weshalb wir 4,-DM mehr bezahlen mussten. Ansonsten gab es sehr schöne Ausstellungsstücke und interessante Geschichte. Eine ihrer Fundstellen haben die Augsburger nämlich verloren. Er stammt aus dem Jahr 1912 und ist auch auf den Karten eingezeichnet, aber trotzdem nicht wiederzufinden. Außerdem haben sie sehr schöne Goldmünzen, an denen man erkennen kann, dass die Römer schon sehr gute Techniken zum Prägen kannten. Gegenüber des Museums auf der anderen Seite der Hauptstraße liegt das Schaetzler-Palais. Es sieht sehr unscheinbar aus, hat aber auf zwei Etagen sehr viele Bilder verteilt. Die Hauptattraktion ist der 23m lange Rokoko-Festsaal. Leider wurde er bei unserem Besuch für Restaurierungsarbeiten vorbereitet. Der Parkettboden war komplett mit Pappe abgedeckt und die Kronleuchter waren abgenommen. Nichts desto Trotz war es immer noch ein beeindruckender Anblick.

Danach ging es dann zurück zur Unterkunft. Essen waren wir im Gasthof gegenüber. Dieser Gasthof wird von einem Inder betrieben. Tom hatte „Chicken Kaschmir“ sehr scharf aber er lebt noch. Das Essen war ausgezeichnet. Ich muss jetzt noch Taschen neu packen. Nicht so erbauend, aber da muss ich durch.