5.Tag Weil-Friedberg 46km

Heute ging es Richtung Augsburg. Da wir ein wenig außerhalb der Route übernachtet haben, mussten wir erst einmal quer über die Felder zurück zur Romantischen Straße. In Haltenberg statteten wir der Schlossruine einen Besuch ab. Die Geschichte des Schlosses begann zwölfhundert-und-Schniepchen und endete mit dem Abriss 1802. Es wurden nur die Außenmauern, der Turm und ein Teil der Kapelle stehen gelassen. Es wirkt alles relativ klein, obwohl es einmal sehr stattlich gewesen sein muss. Es übrigens weit und breit die einzige Schlossruine dieser Gegend.

Um unseren Weg wieder aufzunehmen, mussten wir ein wenig zurückfahren und dann einen steilen Weg nach unten. Meine Schuhe für die Klickpedalen fanden auf dem ersten kurzen Stück Asphalt keinen Halt und so musste Tom das Fahrrad abnehmen. Als wir unten am Lech die Fahrt wieder aufnahmen, fuhren wir sehr schön durch einen hohen Wald. Kurz darauf kamen wir zu einer Staumauer. Dort machten wir kurz eine Pause und ich zog jetzt endlich meine Jacke aus. Wir schauten einem Herren beim Säubern der Filter für die Turbinen zu. Außerdem fielen uns zum ersten Mal zwei Tornados auf, die dort Übungsflüge machten. Diese Flugzeuge ließen uns selbst in Friedberg nicht in Ruhe. Sie erzeugten sehr viel Lärm und schienen direkt über dem Lech im Tiefflug Geländeverfolgung zu üben.

Von dort aus fuhren wir über Scheuring nach Prittriching. Das ist ein sehr kleiner Ort in dem wir kurz Pause machten. Kaum aus dem Ort raus hielt Tom plötzlich an. Er musste die Bremsen neu einstellen. Heute kommen uns übrigens relativ viele Fahrradfahrer entgegen. Bei dem schönen Wetter fahren sie wieder. Vom Prittriching ging es zum nächsten Staudamm und diesmal überquerten wir ihn auch. Ab hier ging es auf der westlichen Seite des Lech Richtung Augsburg.

Wir wurden über sehr schöne idyllische Wege durch den Haumstetter Wald und den Siebentisch Wald geleitet. Das war richtig Freude am Fahren. Dann kamen wir wieder zu einer Staumauer. Dort gibt es übrigens die Kanu-Slalom-Olympiastrecke von 1972 und der WM2003. Die Staumauer selbst ist sehr beeindruckend. Wir wurden sogar von der Gischt besprüht, die von den tosenden Wassermassen erzeugt wurde. Friedberg selber ist ein niedliches kleines Städtchen. Leider war es auch hier sehr schwierig eine Unterkunft zu finden. Wir sind aber doch noch untergekommen. Es ist ein sehr spartanisches Zimmer zu einem sehr hohen Preis. Heute habe auch zwei neue Agatha Christie Romane bekommen. Jetzt habe ich auch etwas zu lesen. Gegen 20 Uhr gehen wir im Café Zentral essen. Der Tisch ist schon reserviert.